Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.
Jakobus 1, 22

Der Schreiber dieses Briefes hat Angst. Er befürchtet, dass seine Leserinnen und Leser sich zu sehr auf ihren Glauben verlassen. Er kennt die Botschaft des Apostels Paulus, dass der Glaube aus der Predigt und damit aus dem Hören auf das Wort Gottes kommt. Aber er findet es ausgesprochen schwierig, wenn daraus abgeleitet wird, dass es nur noch auf den Glauben ankommt.

Was ist mit einem Glauben, der sich nicht im Leben zeigt? Was ist, wenn das Vertrauen auf die Liebe Gottes nicht zu einem veränderten Verhalten führt? Wie sollen andere die Botschaft des Evangeliums als bedeutsam erkennen, wenn sich die Glaubenden in ihrem Verhalten nicht von anderen unterscheiden?

Jesus Christus spricht: "Wer sagt denn ihr, dass ich bin?“
Matthäus 16, 15

Es ist eine natürliche menschliche Neigung: Wenn wir mit etwas Neuem konfrontiert werden, versuchen wir, das Neue in Kategorien einzuordnen, die uns bequem und vertraut erscheinen. Die religiösen Führer zur Zeit Jesu wollten Jesus nach ihren eigenen Vorstellungen und Erwartungen verstehen. Sie erkannten nicht (und auch wir begreifen dies heute oft nicht), dass es nur möglich ist, die wahre Identität Jesu zu verstehen, wenn wir unsere menschlichen Erwartungen beiseitelegen und uns von Jesu eigener Lehre über sein Leben und seine Mission leiten lassen.

Denn Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.
Psalm 63, 8

Hat Gott Flügel? Im obigen Psalmengebet wird von den Flügeln Gottes gesprochen. Gott wird hier mit einem Vogel verglichen, der seine Küken schützend unter seine Flügel nimmt. Dieses Bild beschreibt, wie Gott sich als Helfer zeigt: In seiner Nähe dürfen wir uns sicher fühlen, wie die kleinen Vögel unter den Flügeln ihrer Elternvögel.

Was mich so fasziniert, ist die Leichtigkeit und Freude, die sich dabei einstellt. Wenn ein Vogel bedroht wird und Angst hat und sich „unter die Flügel“ begibt, dann stelle ich mir vor, dass das Tier ganz still ist und vorsichtig abwartet, bis die Gefahr vorbeigeht. Das Bild spricht aber davon, dass die Küken hier fröhlich singen. Sie sind völlig ohne Angst. Sie fühlen sich sehr sicher, sodass sie sogar „frohlocken“ können.

Was tun, wenn es schwierig wird? Wenn das Leben oder der Alltag mich überfordert? Wenn sich die ein oder andere Angst einstellt und ich mich unsicher fühle? Wie kann Gott da zu meinem Helfer werden? In der Nähe Gottes kann ich sicher sein. In der Nähe Gottes? Manchmal, gerade in schwierigen Situationen scheint Gott sehr weit entfernt zu sein. Dann fehlt das Gefühl von Schutz und Sicherheit.

Jesus Christus spricht: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet.
Matthäus 5, 44-45

Diese kurze Andacht wird nicht die Frage beantworten, wie der Krieg in der Ukraine zu einem Ende kommen und wieder Frieden werden kann. Ich werde dir, liebe Leserin und lieber Leser, auch nicht sagen, was du angesichts von Unfrieden und Gewalt zu tun und zu lassen hast. Und ich werde dich nicht mit lebenspraktischen Beispielen aus deinem Alltag abholen. Heute geht vielmehr darum, dass du ein Wort Jesu in deinen Alltag hineinlässt. Nimm dir zehn Minuten Zeit, nimm eine Bibel zur Hand und lies die Textstellen, von denen hier die Rede ist, lies vielleicht auch ein paar Verse davor und danach.

Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.
Genesis 27, 28

„Bist Du glücklich?“ Wann hat Ihnen jemand das letzte Mal diese Frage gestellt? Ich meine nicht die eher beiläufige, häufig floskelhafte Frage „wie geht’s?“, sondern die unvoreingenommene, ganz offene, ehrliche und interessierte Frage nach Ihrem persönlichen Wohlergehen. Würden Sie von sich sagen, dass Sie glücklich sind? Finden Sie diese Frage eher leicht oder schwer zu beantworten? Falls Sie zögern – an welcher Stelle spüren Sie den inneren Widerstand? Was gehört für Sie unbedingt dazu, um sagen zu können: „Ja, ich bin glücklich!?“

„Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag.“
Sprüche 3, 27

Der Monatsspruch enthält eine Mahnung, die es in die biblische Sammlung der Sprüche, also der Lebensweisheiten Israels geschafft hat. Eine Ermahnung zur Gebefreudigkeit, die im folgenden Vers noch um die Aufforderung erweitert wird, diejenigen, die um Hilfe bitten, nicht auf den nächsten Tag zu vertrösten, wenn eine direkte Unterstützung möglich ist.

Natürlich hat dieser Bibelvers die harte antike Lebenswirklichkeit vor Augen. Wer seinen Lebensunterhalt nicht durch Arbeit verdienen konnte, der war auf mildtätige Hilfe angewiesen. Es gab weder eine Renten- noch eine Kranken- noch eine Arbeitslosenversicherung. Allenfalls die eigene Familie war zu Unterstützung verpflichtet, aber wenn auch die ausfiel, dann war das Betteln die einzige Möglichkeit zum Überleben.

Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.
Römer 14, 9

Diese bedeutungsschwere Aussage des Apostels Paulus hat einen erstaunlich alltäglichen Anlass: Streit und Spaltung in der römischen Gemeinde. Der Zusammenhang des Verses zeichnet ein deutliches Bild: In der römischen Gemeinde sieht man die Dinge unterschiedlich. Die einen haben ein weiteres Gewissen, was das Essen von bestimmten Speisen angeht; die anderen ein engeres. Und das ist so ein großes Problem, dass der Apostel mit seinem berühmten Brief darauf eingehen muss. Es ist beruhigend und beunruhigend zugleich, dass schon die ersten Christenmenschen mit Spaltungen und Streitereien gelebt haben. Sicher, die Themen haben sich verändert: Speisevorschriften stehen heute nicht mehr so im Mittelpunkt (wobei die Frage nach dem Fleisch-Essen gerade wieder in neuer Form auflebt), aber die Fragen nach Musikstil, Gemeindeausrichtung und – spätestens seit den Corona-Maßnahmen – auch gesellschaftlich-politische Überzeugungen führen immer wieder neu zu Trennung und Gruppenbildung in der christlichen Gemeinde.

Vernetzt im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Deutschland K.d.ö.R.

Wir sind Mitglied im Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.



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