Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden.
Lukas 24, 4-6
Am ersten Tag der Woche machten sich die Frauen mit wohlriechenden Ölen und Salben auf zum Grab. Ihr Gang ist ruhig und andächtig, im Innersten sitzt der Schrecken jedoch noch tief. Wen besuchen sie da eigentlich? Jesus, den verkündigten Messias, den Friedefürst, Wundervollbringer und Krankenheiler? Oder Jesus, den gescheiterten „Judenkönig“, wie ihn die Römer spöttisch nannten, der zu viel und zu laut seine blasphemischen Worte predigte und dafür nun die Rechnung erhalten hatte?
Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren und sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der Herr.
3. Mose 19, 32
Dieser Vers steht im sogenannten Heiligkeitsgesetz (Lev 17-26), in dem die Gebote Gottes damit begründet werden, dass Jahwe heilig ist und deshalb sein Volk auch heilig sein und sich entsprechend verhalten soll (vgl. 19,2). An diesen Grundgedanken erinnert auch der immer wieder zur Bekräftigung der Weisungen eingefügte Hinweis: „Ich bin Jahwe“, der in vielen Bibelübersetzungen zur Vermeidung des Gottesnamens mit „Ich bin der Herr“ übersetzt wird.
Liebe Freunde und Geschwister der Gemeinde
Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause!
Lukas 10,5
Wie ist das, wenn sich Menschen nichts sehnlicher wünschen als Frieden? Wie ist das, wenn man Krieg erlebt und das eigene Leben ständig bedroht ist? Dann leben Menschen in permanenter Angst. Ich kann nur ahnen, wie das ist, wenn Menschen täglich daran leiden, dass Frieden fehlt. Ich lade dazu ein, einen Moment mal an Menschen zu denken, die keinen Frieden haben, die ständig Angst haben. Es gibt Menschen, die sich mehr als alles andere Frieden wünschen. Das sind nicht nur Menschen, die in Kriegsgebieten leben. Sehr vielen Menschen fehlt Frieden. Es hat ja einen guten Grund, dass man sich in vielen Ländern Frieden wünscht, wenn man sich begegnet. Schalom ist bis heute der gängigste Gruß unter Juden. Frieden ist ein sehr hohes Gut.
Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!
Lukas 10,5
Schalom – mit diesem freundlichen und vor allem friedlichen Gruß sollen die Jünger die Freundschaft potentieller Gastgeber testen. Unmittelbar bevor Jesus den erweiterten Kreis seiner zweiundsiebzig Jünger in Zweierteams zum ersten Mal aussendet, gibt er ihnen ausführliche Anweisungen (Lk 10,3-4): Sie sollen „wie Schafe mitten unter die Wölfe“ gehen. Ihre materielle Reiseausrüstung wird arg begrenzt: kein Geldbeutel, keine Reisetasche und keine Sandalen.
Auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.
Lukas 5,5
Ich versuche mir vorzustellen, einer der Fischer zu sein, die mit Petrus am Morgen aus den Booten steigen und den Frust ihres nächtlichen Arbeitseinsatzes verarbeiten. Ergebnis der harten Tortor: null Komma null! Zu wenig zum Leben und zu wenig zum Sterben. Den wertlosen Dreck aus den Netzen herausholen muss ich trotzdem. Argwöhnisch beobachte ich, wie ausgerechnet heute lauter Menschen ans Ufer drängen, um einen Wanderprediger zu hören. Das wäre eigentlich die Gelegenheit gewesen, neue Kunden zu gewinnen. Doppeltes Pech!
Liebe Freunde und Geschwister der Gemeinde
Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen.
Psalm 130, 6
Der berühmteste unvollendete Satz
„Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen…“ So begann Hans-Dietrich Genscher den bedeutenden Satz. Fast 4000 DDR Bürger waren zwischen Juni und Oktober 1989 in die deutsche Botschaft in Prag geflüchtet. Herrschte anfangs noch Campingplatz-Atmosphäre, fanden die Menschen zum Schluss kaum noch Platz, um sich mal auszustrecken.
Psalm 130, 6
Wohl jeder kennt sie, schlaflos durchwachte Nächte. Gedanken kreisen, die Seele findet keine Ruhe. Nöte und Ängste werden mit jeder Stunde größer und bedrohlicher. In der Dunkelheit der Nacht scheinen sie schier unüberwindbar. Ein Ausweg ist nicht in Sicht, an Schlaf ist nicht zu denken.